Nathalie Utgenannt ist Haeckel-Stipendiatin im 100. Todesjahr des Namenspatrons

Das Domgymnasium hat wieder eine Haeckel-Stipendiatin. Im 100. Todesjahr des berühmten Domschülers und Namensgebers der Ehrung Ernst Haeckel erhielt die Zwölftklässlerin Nathalie Utgenannt das Stipendium. Ein Jahr lang zahlt ihr nun der Förderverein des Domgymnasiums monatlich 50 Euro. Nathalie wird für ihre sehr guten schulischen Leistungen, ihr enormes inner- und außerschulisches Engagement sowie ihr waches Hinterfragen von unterrichtlichen Inhalten, Politik und Welt ausgezeichnet.

Laudator Professor Dr. Reinhard Renneberg meinte bei der Festveranstaltung am 23. September: „Eine tolle Schülerin.“ und gratulierte dem Domgymnasium zu solchen Lernenden. Renneberg verbrachte seine Schulzeit an der Merseburger EOS „Ernst Haeckel“, studierte dann in Moskau und war seit den 90er Jahren Professor für Biotechnologie an der University for Science and Technology in Hongkong.

Seit seiner Emeritierung lebt der international renommierte Wissenschaftler wieder in Merseburg. In seiner Laudatio berichtete er von seinem „biochemischen“ Lebensweg, und wie Ernst Haeckel immer wieder sein Interesse an der Biologie erwachen und wachsen ließ. Besonderes Interesse bei der Festversammlung fand ein Film, der Renneberg als seinen eigenen Kunden zeigte – der Biochemiker hatte in Hongkong einen Herzinfarkt erlitten, den er mit seinem eigenen Patent, einem Herzinfarkt-Schnelldetektor, selbst rechtzeitig diagnostizieren konnte.

Der ebenfalls vom Förderverein verliehene Schulpreis ging in diesem Jahr an die Elftklässlerin Carolina Goj für ihr weit überdurchschnittliches Engagement in und für ihre/r Schule. Ebenfalls ausgezeichnet wurden zwei Schülerteams, die über sich hinauswuchsen: Zum einen eine sechsköpfige Gruppe aus einer neunten Klasse, die im letzten Schuljahr sehr erfolgreich mit einem selbstgedrehten fremdsprachlichen Video zum Thema Mobbing am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teilgenommen hatte. Zum anderen die Schüler*innen des Religionskurses der zwölften Klasse, die um Ostern dieses Jahres die Rezitative der „Matthäuspassion“ als Sprecherrollen übernommen hatten und so dafür sorgten, dass dieses Bach-Werk einen weitere emotionale Wucht erhielt.

Die Teilnahme des amtierenden Landrats Hartmut Handschak im 444. Jahr der 1575 wiedereröffneten Domschule zeigte den Respekt des Schulträgers vor den Leistungen herausragender Schüler*innen. Rektor Professor Kirbs von der Hochschule Merseburg war ebenso dabei wie Altstadtvereinschef Günther Hannuschka, Elternvertreter, Schülersprecher, ehemalige Stipendiaten und – natürlich – Schulleitung und Kollegium des Domgymnasiums.

Der Förderverein des Domgymnasiums Merseburg fördert Schüler und Schule nicht nur durch das nunmehr zum 28. Male verliehene Stipendium und die jährlichen Schulpreise. Vielmehr setzt er sich auf vielfältige Weise für „seine“ Schule ein. Erst im Mai konnten 10.000 Euro beim Sponsorenlauf eingeworben werden. Die Hälfte davon ging an die Klassenkassen, für 5.000 Euro kaufte der Förderverein Sitzhütten für die beiden Schulhöfe.